Gossau soll am Geissberg grösser werden

17. Juni 2003
Im Gebiet Fenn/Geissberg soll ein Baugebiet für rund 60 Einfamilienhäuser eingezont werden. Ein Studienauftrag brachte wertvolle Grundlagen für den erforderlichen Überbauungsplan und die Umzonung.
Bei der Stadtverwaltung fragen regelmässig Interessierte nach Bauland für Einfamilienhäuser. In Gossau sind zwar noch verschiedene Gebiete für den Bau von Einfamilienhäusern eingezont. Allerdings ist dieses Bauland zum grössten Teil nicht erhältlich.

Hochwertige Entwicklung
Deshalb stiess der Grundeigentümer des Gebietes Fenn/Geissberg bei der Ortsplanungskommission auf offene Ohren mit seiner Absicht, den Landwirtschaftsbetrieb Bernhardsgrütter einzuzonen und für den Wohnbau frei zu geben. In der Richtplanung ist dieses Gebiet, welches südlich an die Wohngebiete Bergweid und Hochschoren anschliesst, als ein bauliches Entwicklungsgebiet definiert. Stadtrat und Ortsplanungskommission sehen aber verschiedene Voraussetzungen, die für eine Einzonung erfüllt sein müssen.
Die Überbauung muss architektonisch und siedlungsplanerisch hochwertig sein und der Panoramablick von der Fennstrasse in Richtung Stadt muss erhalten bleiben. Es ist erfreulich, dass auch der Grundeigentümer diese Ziele unterstützt. Deshalb hat er drei Architekturbüros mit Studien beauftragt. Sie sollten ein Überbauungs- und Erschliessungskonzept für eine Wohnüberbauung mit Einfamilienhäusern entwerfen.

Hohe Wohnqualität
Von den drei Arbeiten wurden zwei vertiefter bearbeitet und letztlich das Konzept des ortsansässigen Büros Fürer Gastrau ausgewählt. Das Konzept sieht ein Einfamilienhausquartier mit rund 60 Wohneinheiten vor, welche sich sehr gut in die landschaftlichen Gegebenheiten einfügen. Vor allem aber erfüllt das Konzept die strengen Vorgaben der Stadt. Die Aussicht auf die Stadt und in südliche Richtung bleibt gut erhalten. Der Hügel in der Verlängerung der Bergstrasse ist als attraktiver Freiraum und Aussichtspunkt ausgeschieden.
Das neue Wohngebiet wird über eine Strasse erschlossen, welche im Bereich Fennhof in die Herisauerstrasse mündet. Damit werden die nördlich angrenzenden Quartiere kaum Mehrverkehr erhalten. Das Strassennetz im Quartier ist so geplant, dass es für Umgehungs- oder Schleichverkehr nicht attraktiv ist. Baubereiche, Freiräume, Strassen und Wege ergeben ein ausgewogenes Quartierbild und versprechen hohe Wohnqualität.

Planverfahren eingeleitet
Der Stadtrat hat das Konzept des Büros Fürer Gastrau in Gossau als Grundlage für die weiteren Planungsschritte zur Kenntnis genommen. Nun kann die Einzonung des Gebietes vorbereitet werden. Dazu ist ein Teilzonenplan auszuarbeiten, welcher vom Stadtparlament genehmigt werden muss. Die Einzonung wird gekoppelt mit einem Überbauungsplan. In diesem Sondernutzungsplan werden die Baubereiche und verschiedene Rahmenbedingungen wie Gebäudehöhen und Freiräume definiert. Dieser Plan muss vom Stadtrat erlassen und vom Baudepartement genehmigt werden. Wenn die Planung erfolgreich ist, erhält Gossau wieder mehr Spielraum für Menschen, welche hier gerne ihren Wunsch nach Wohneigentum verwirklichen möchten. Das ganze Gebiet soll aber nicht in einem Aufwisch, sondern über mehrere Jahre hinweg überbaut werden.