Umfahrung Herisau: Westumfahrung unnötig

25. November 2002
Der Stadtrat Gossau hat kaum Vorbehalte zum Vorprojekt für die Umfahrung Herisau. Die Strasse muss als Autostrasse realisiert werden, damit sie als Nationalstrasse gilt und an die A1 angeschlossen werden kann.
Seit Mitte der 90er-Jahre ist Gossau in die Planung im "Verkehrsraum Herisau" einbezogen. Daher hat er kaum Vorbehalte zum Vorprojekt der innerörtlichen Umfahrung in Herisau vom Wachteneggtunnel in Richtung Waldstatt. Dieses Vorhaben hat die Ausserrhoder Regierung im August in Vernehmlassung gegeben.

Unattraktiver Kreuzweg
Die Umfahrungsstrasse ist als grün signalisierte Autostrasse geplant. Dieser Ausbaustandard ist erforderlich, damit die Umfahrung als Nationalstrasse gilt und direkt an die A1 angeschlossen werden kann. Deshalb wird dieser Ausbaustandard auch auf Gossauer Gemeindegebiet gelten. Dies kann erhöhten Landbedarf bedeuten – ohne diesen Ausbaustandard lässt sich das ganze Vorhaben aber nicht als Nationalstrasse realisieren.
Auf Herisauer Gebiet wird die Umfahrungsstrasse an fünf Stellen kreuzungsfrei an das untergeordnete Strassennetz angebunden. Für Gossau ist der Anschluss am Kreuzweg besonders wichtig. Schon 1999 beantragte Gossau, dass dieser Knoten für den Transit- und Ausflugsverkehr Gossau-Alpstein möglichst unattraktiv sein soll. Hier sieht der Stadtrat noch Handlungsbedarf, ist doch die angestrebte Entlastung der Gossauerstrasse noch nicht gesichert. In diesem Zusammenhang werden voraussichtlich auch in Gossau flankierende Massnahmen erforderlich sein.

Warten auf Autobahnanschluss
Mit der vorgesehenen Strassenführung in Herisau, insbesondere aber mit der Anbindung der Umfahrung über einen Autobahnanschluss Gossau Ost, würde sich eine Westumfahrung Gossau erübrigen. Sobald die Realisierung des Anschlusses Herisau fest steht, kann Gossau diese von der Grenze mit Herisau bis zur Flawilerstrasse grundsätzlich aus der Planung streichen.
Für Gossau ist das Umfahrungsprojekt Herisau zwar wichtig. Noch bedeutender ist aber die Anbindung dieser Umfahrung an die Autobahn A1 im Breitfeld und der Anschluss von Gossau Ost an diese Umfahrung. Dieses Vorhaben wird vom Kanton St.Gallen derzeit studiert, abgestimmt auf das Vorprojekt Umfahrung Herisau. Auch in diese Planung ist die Stadt Gossau eingebunden.