Grundwasser im Zentrum regulieren

27. Februar 2017
Am Sonntag, 5. März 2017 wird auf der Mooswiese um 19.00 Uhr das grosse Feuer zum Funkensonntag angezündet. Gespannt können die Besucher dann verfolgen, wie lange es dauert bis der Bögg mit einem lauten Knall explodiert. Je schneller dies geschieht, umso weniger lang soll der Winter noch dauern, besagt die Tradition. Organisiert wird der Funkensonntag im Auftrag der Stadt Gossau vom Feuerwehrverein Gossau. Während dem Anlass verkauft der Feuerwehrverein Punsch, Kaffee und heisse Wienerli. Die Festwirtschaft ist bereits ab 18:30 Uhr geöffnet.
Unter dem Gossauer Stadtzentrum verläuft ein Grundwasserleiter von Osten nach Westen. Dieser liegt teilweise lediglich zwei Meter unter der Erdoberfläche. In der Vergangenheit wurde mit einfachen Methoden vermieden, dass die Häuser im Zentrum „nasse Füsse“ haben. Teils wurden Sickerleitungen um die Häuser gelegt, welche bei einem hohen Grundwasserstand das Wasser ableiteten. Und teils wurde die Kanalisation absichtlich undicht ausgeführt, um Grundwasser über diese abfliessen zu lassen.

Wasserspiegel stabilisieren
Die zweite Methode hat allerdings den Nachteil, dass durch undichte Kanäle Abwasser ins Grundwasser gelangen kann. Dies ist insbesondere problematisch, weil der Grundwasserstrom auch Trinkwasservorkommen speist. Deshalb wurden in den letzten Jahren bei Kanalsanierungen ausschliesslich dichte Kanäle erstellt. Dies führte dazu, dass der Grundwasserspiegel unter dem Gossauer Zentrum tendenziell angestiegen ist.
In den nächsten Jahren soll nun ein System zur nachhaltigen Regulierung des Grundwasserspiegels im Zentrum realisiert werden. Angestrebt wird ein stabilerer Grundwasserspiegel im Gebiet zwischen der Sonnenstrasse, der St. Gallerstrasse und der Hirschenstrasse nördlich des Dorfbachs sowie zwischen Bahnhofstrasse, Quellenhofstrasse und Lindenwiesstrasse südlich des Bachs.

Zwei Kilometer Leitungsnetz
In diesem Gebiet wird ein Leitungsnetz von total rund 2 Kilometern Länge erstellt. In den Strassen, die von Norden nach Süden verlaufen, werden Sickerleitungen verlegt. Diese nehmen das Grundwasser auf und führen es zu einer Sammelleitung beim Dorfbach. Diese Leitung führt dem Bach entlang und wird bei der Überbauung NeuRing in den Dorfbach geleitet. Das letzte Teilstück der Sammelleitung ist bereits mit der Überbauung realisiert worden. Diese grosse Distanz zwischen Zentrum und Einleitungspunkt ist nötig, damit die Sammelleitung ausreichend Gefälle hat.
Gemäss Vorprojekt ist für diese Regulierungs-Leitungen mit Kosten von rund 3,26 Millionen Franken zu rechnen. Der Stadtrat hat das Tiefbauamt beauftragt, die Planung voranzutreiben. Die Leitungen werden in den nächsten Jahren etappiert und möglichst auf andere Tiefbauprojekte abgestimmt ausgeführt. Die notwendigen Kredite wird der Stadtrat über das Investitionsbudget einholen.