Dynamische Strassenbeleuchtung im Mettendorf

9. November 2015
Die Stadtwerke Gossau haben im Mettendorf ein neues System für Strassenbeleuchtung in Betrieb genommen. Die Beleuchtungsintensität passt sich dem Verkehrsaufkommen an. Die Stadtwerke erwarten einen mehr als dreimal geringeren Energieverbrauch.
Die Gossauer Stadtwerke mussten für die Installation des Glasfasernetzes sämtliche Beleuchtungskandelaber an der Witenwis-, Neuchlen- und Ahornstrasse demontieren. Dies haben sie genutzt, um die drei Strassen mit einem neuartigen Beleuchtungssystem auszurüsten.

Licht variiert nach Verkehrsteilnehmer
Diese neuen LED-Strassenlampen sind mit einem Radarsensor ausgestattet, der die Umgebung auf Bewegungen abtastet. Sobald der Sensor eine Bewegung registriert, wird die Lichtstärke der Lampe erhöht. Gleichzeitig "informiert" die Lampe ihre Nachbarleuchten, welche ebenfalls die Lichtleistung erhöhen. Dadurch nehmen die Verkehrsteilnehmer die Strasse als gut beleuchtet wahr. Einzelne Anwohner-Reaktionen zur neuen Strassenbeleuchtung habe es gegeben, erklärt Hans-Jörg Kölsch, Bereichsleiter Elektrizität bei den Stadtwerken Gossau. "Diese waren durchwegs positiv."
Die Lampen brennen zwischen Abenddämmerung und Morgendämmerung mit einer Grundausleuchtung von 20 Prozent der maximal möglichen Lichtstärke. Die Lampensensoren unterscheiden auch die Geschwindigkeit, mit der sich ein Objekt in ihrem Bereich bewegt. Abhängig davon werden unterschiedlich viele Lampen auf unterschiedliche Leistung hochgefahren. Bei einem Auto werden gleichzeitig mehrere Leuchten auf volle Lichtstärke geschaltet, aber bereits kurz nach dem Vorbeifahren wieder in den Schlummermodus mit 20 Prozent Lichtstärke zurückgefahren. Für Fussgänger, die wesentlich langsamer unterwegs sind, werden zeitgleich weniger Leuchten auf eine höhere Leistung hochgefahren, welche aber länger beibehalten wird.

Weniger Energie und Lichtverschmutzung
Die Stadtwerke erwarten von den 23 neuen Leuchten eine Energieeinsparung gegenüber der herkömmlichen Beleuchtung von jährlich 9800 Kilowattstunden. Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von zwei Vierpersonen-Haushalten. Energieeffizienz ist jedoch nur ein Vorteil dieses Beleuchtungssystems. Die Lampen sind mit nach unten gerichteten LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Dadurch werden vor allem Strasse und Trottoir beleuchtet und nicht die umliegenden Wohnungen auch noch; die sogenannte Lichtverschmutzung nimmt also deutlich ab.
Mittelfristig wollen die Stadtwerke alle Strassenbeleuchtungen auf LED umstellen. Dieses intelligente Beleuchtungssystem wird hin-gegen nicht flächendeckend zum Einsatz kommen. "Wo die Verkehrsintensität zu hoch ist, sind statische Lampen sinnvoller", erklärt Hans-Jörg Kölsch. Hingegen seien ruhigere Quartiere bestens für den Einsatz dieser dynamischen Leuchten geeignet.
Fotos zwei Beleuchtungsarten
Witenwisstrasse mit Grundbeleuchtung (links) und in vollenm Licht.