Bis 2022 flächendeckendes Glasfasernetz

10. Dezember 2012
Bis 2022 wollen die Stadt Gossau und Swisscom für rund 20 Millionen Franken ein Glasfasernetz erstellen. Der Stadtrat sieht in einem leistungsfähigen Datennetz ebenso eine öffentliche Aufgabe wie in den Verkehrs- und Versorgungsnetzen.
Der Stadtrat hat kürzlich mit Swisscom eine Absichtserklärung zum gemeinsamen Bau eines flächendeckenden Glasfasernetzes unterzeichnet. Auf der Basis dieser Erklärung hat der Rat die Kreditvorlage an das Stadtparlament verabschiedet. Das Investitionsvolumen macht die Zustimmung von Parlament und Bürgerschaft notwendig.

Abdeckung von 96 Prozent
Innerhalb von acht Jahren werden rund 96 Prozent der Gossauer Wohnungen und Gewerbeliegenschaften mit einem leistungsfähigen Glasfasernetz erschlossen. Der Bau dieses Netzes löst einen Investitionsbedarf von rund 20 Millionen Franken aus. Swisscom wird sich mit gut neun Millionen Franken an dieser Investition beteiligen. Der Stadt Gossau verbleibt ein Investitionsbedarf von rund 10.5 Millionen Franken. Hinzu kommen Eigenleistungen der Stadtwerke von rund 5.3 Millionen Franken. Entsprechend beantragt der Stadtrat dem Stadtparlament einen Kredit von 15.8 Mio. Franken.
Davon sollen 2.5 Mio. Franken aus der in den letzten Jahren gebildeten Rückstellung für Infrastrukturprojekte finanziert werden. Der Restbetrag wird über die Rechnung der Stadtwerke finanziert, welcher auch die Erträge aus dem Netz zufliessen. Das Glasfasernetz ist eine langfristige Investition und dürfte erst in gut 20 Jahren einen Gewinn abwerfen.

Vier Fasern mit hoher Bandbreite
Mit dem Glasfasernetz erhalten die Einwohner und die Unternehmen in Gossau in den nächsten acht Jahren schrittweise Anschluss an ein schnelles Datennetz. Der zunehmende Internet-Datenverkehr erfordert Kommunikationsnetze mit hoher Bandbreite. Heute haben starke Nutzer einen Bandbreitenbedarf von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). In wenigen Jahren dürfte dieser 1500 Mbit/s sein. Auch der „normale“ Nutzer wird bald über 500 Mbit/s erwarten.
Abgedeckt werden diese Erwartungen mit einem Anschluss mit vier Fasern für jeden Kunden. Stadtwerke und Swisscom werden je eine Faser für ihre Dienstleistungen nutzen. Die übrigen Fasern stehen gegen Entschädigung anderen Kommunikationsdienstleistern zur Verfügung, beispielsweise der Cablecom. Der Ausbau des Netzes beginnt in den dicht besiedelten Gebieten, wo mit vergleichsweise geringen Baukosten ein grosses Kundenpotenzial erschlossen wird. So kann frühzeitig ein gutes Verhältnis von Investitionskosten und Erträgen erreicht werden.

Datennetz sind die Strassen von morgen
Die heutigen Kommunikationsnetze von Swisscom oder Cablecom basieren weitgehend auf einem Mix aus Glasfaser- und Kupfertechnologie. Kupfer kann rein physikalisch langfristig die künftigen Datenmengen nicht mehr bewältigen. Ein neues Netz ist deshalb in jedem Fall erforderlich. In Zusammenarbeit mit Swisscom kann die Stadt das Netz rasch realisiert und die Investitionen optimierten. Zudem entstehen keine Parallelnetze.
Der Stadtrat ist überzeugt, dass leistungsfähige Kommunikations- und Datennetze heute denselben Stellenwert haben, wie seit Jahrzehnten das Strassennetz oder die Netze für die Energieversorgung und die Abwasserentsorgung. Solche Netze bereitzustellen, ist eine öffentliche Aufgabe. Die Stadtwerke Gossau haben für Steuerung und Überwachung ihrer Versorgungsinfrastruktur bereits ein Glasfasernetz aufgebaut. Dieses kann flächendeckend erweitert werden.

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