ARA Niederdorf wird abgebrochen

30. November 2004
Seit Herbst 2003 ist die Kläranlage Niederdorf vollends stillgelegt. In der Zwischenzeit hat der Stadtrat prüfen lassen, wie das Areal in Zukunft genutzt werden könnte. Dabei stellte sich heraus, dass die bestehenden Anlageteile für anderweitige Nutzungen nicht geeignet sind. Der Stadtrat hat nun die Abbrucharbeiten vergeben.
Die ARA Niederdorf wurde 1950 als eine der ersten Kläranlagen der Schweiz erstellt und rund zwanzig Jahre später stark vergrössert. Bereits in den 80er Jahren zeigte sich jedoch Hand-
lungsbedarf. Die zunehmende Beanspruchung der ARA Niederdorf brachte starke Geruchsimmissionen mit sich und beeinträchtigte die Wasserqualität des Dorfbachs und der Glatt. So mussten immer wieder Optimierungsmassnahmen getätigt werden, letztmals war dies im Jahre 2000 der Fall. In den neunziger Jahren schloss sich Gossau mit Degersheim und Flawil zum Abwasserverband Flawil-Degersheim-Gossau zusammen. Gemeinsam wurde in Oberglatt eine neue Abwasserreinigungsanlage erstellt. Seit Herbst 2003 ist die Kläranlage Niederdorf nicht mehr im Betrieb.

Zukünftige Nutzung ungewiss
Der künftige Verwendungszweck des Areals der ehemaligen ARA ist offen. Das Grundstück im Umfang von rund 10'000 m2 befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Die Nutzungsmöglichkeiten für Grundstücke in dieser Zone werden durch das kantonale Baugesetz definiert. In der genannte Zone dürfen nur öffentliche Bauten und Anlagen erstellt werden. Gewerbliche Nutzungen sind in dieser Zone nicht möglich. Die Nutzungsmöglichkeiten sind durch die derzeitige Zonenzugehörigkeit sowie die Lage eingeschränkt. Dennoch wurden diverse Nutzungsmöglichkeiten abgeklärt, so zum Beispiel für eine Fischzuchtanlage und einen Entsorgungs- und Recyclingbetrieb. Auch haben sich die Sportschützen für eine Nutzung interessiert. Es hat sich aber gezeigt, dass sich das Grundstück und die bestehenden Anlagenteile für die beabsichtigten Nutzungen nicht eignen. Mit einer Umzonung der Liegen-
schaft würden sich in Bezug auf die Nutzung neue Möglichkeiten eröffnen. Voraussetzung dafür wäre jedoch die Durchführung eines Umzonungsverfahrens.
Die Stadt hat auch geprüft, ob Landwirte an der Weiternutzung der Faultürme und Klärbecken interessiert sind. Eine Umfrage zeigte jedoch, dass für die Landwirte kein Bedürfnis besteht, diese Anlageteile als zusätzliches Stapelvolumen für Jauche zu nutzen.

Arbeiten für Rückbau vergeben
Der Stadtrat hat den Abbruch der Anlage angeordnet. Vorgesehen ist ein Rückbau der Bauwerke bis einen Meter unter dem heutigen Terrain. Anschliessend wird das Gelände aufgeschüttet, humusiert und begrünt. Der Stadtrat hat die Toldo AG, Sevelen, mit den Abbrucharbeiten beauftragt. Die Abbruchkosten belaufen sich auf circa 300'000 Franken. Die Arbeiten wurden bereits in Angriff genommen.