Zwei Seniorenheime, eine Führung

26. Juli 2011
Das Altersheim Espel und das regionale Pflegeheim Gossau sollen ab Anfang 2013 unter einer Leitung betrieben werden. Gegen Ende des Jahrzehnts könnten beide Heime durch einen Neubau an zentraler Lage ersetzt werden.
Im März hat das Stadtparlament der Absicht des Stadtrates zugestimmt, das Altersheim Espel und das Regionale Pflegeheim in einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft zusammenzuführen. Zwischenzeitlich sind die Abklärungen für das Seniorenwohnen in Gossau weitergeführt worden. Unverändert wird darauf hingearbeitet, dass die beiden Heime am 1. Januar 2013 unter gemeinsamer Führung betrieben werden. Bis die meisten Mitarbeitenden und die Bewohner der beiden Heime die Neuorganisation erleben, werden einige Wochen vergehen. Der Stadtrat möchte sämtliche Mitarbeitenden beider Heime in die neue Gesellschaft überführen.

Bedürfnisse der Senioren im Wandel
Nebst organisatorischen Fragen liess der Stadtrat auch die zu erwartenden Bedürfnisse künftiger Senioren abklären. Es zeigt sich, dass der Eintritt in ein Altersheim immer später und in einem fragileren Gesundheitszustand erfolgt. Somit sind fast ausschliesslich noch Pflegeheime mit zeitgemässer Infrastruktur gefragt.
Bis zum Eintritt in ein Heim möchten die Senioren jedoch verschiedene Dienstleistungen nutzen. Nebst Spitex sind dies Mahlzeitendienste, Wohnen mit Service oder eine 24stündige Notfall-Hilfe. Diese Kombinationen sind anzustreben.

Neue Angebote an zentralem Ort
Allerdings kann keines der beiden heutigen Heime diesen Bedarf abdecken. Die vom Stadtrat eingesetzte Steuergruppe empfiehlt daher, im Zeitraum von ungefähr fünf Jahren ein neues Pflegeheim mit Alterswohnungen und weiteren Dienstleistungen an einem zentrumsnahen Standort zu realisieren. Die Gruppe hat zwölf Standorte geprüft, davon fünf genauer studiert und schliesslich drei zur weiteren Abklärung ausgewählt.
Es handelt sich einerseits um den Sportplatz Buechenwald, welcher bei einer Verlegung des Hauptspielfeldes für andere Nutzungen frei würde. Auch in der zweiten Bauetappe auf dem Tipper-Tie-Areal an der Ringstrasse liessen sich die Bedürfnisse realisieren. Interessant ist auch ein Areal an der Haldenstrasse in Nachbarschaft des Regionalen Pflegeheimes.

Entscheide fallen 2012
Die Themen betriebliche Organisation, Finanzierung und bauliche Entwicklung wird der Stadtrat in seiner Vorlage an das Stadtparlament behandeln. Geplant ist, dass das Parlament im Dezember 2011 eine vorberatende Kommission einsetzt. Sofern das Parlament im März 2012 entscheidet, ist eine Urnenabstimmung in Gossau im Juni 2012 möglich. Mit diesem Terminplan bleibt auch den fünf am Pflegeheim-Zweckverband beteiligten Gemeinden ausreichend Zeit für ihre politischen Entscheide. Im zweiten Semester 2012 sind die Vorarbeiten geplant, damit die neue Organisation Anfang 2013 starten könnte.