Neue Bibliothek - Gewinn für Stadt und Kundschaft
Mehr Raum, grösseres Angebot
Die Volksbibliothek bietet heute auf knapp 160 Quadratmetern rund 18'000 Medien an. Für ihr Einzugsgebiet müssten es gemäss dem nationalen Bibliothekenverband jedoch rund 10'000 Medien mehr sein. Für den Stadtrat ist unbestritten, dass die Bibliothek ihr Angebot vergrössert und dazu mehr Raum benötigt, der am heutigen Standort nicht geschaffen werden kann. Im Happy-Gebäude stehen der Bibliothek rund 760 Quadratmeter und der Ludothek rund 200 Quadratmeter Ausstellfläche zur Verfügung.
Heute ist die Ludothek im Pauluszentrum auf 70 Quadratmetern in zwei schlecht beheizten Räumen ohne Tageslicht untergebracht. Der periphere Standort ist auch für die Kundschaft wenig ideal. Im Happy-Gebäude hat die Ludothek an einem zentralen Standort die Möglichkeit, das geplante Sortiment von gegen 2'000 Spielen in optimalen Räumen zu präsentieren. Abgestimmt auf die Volksbibliothek soll die Ludothek zudem wesentlich öfters geöffnet sein.
Personal und Räume kosten mehr
Mit dem grossen Angebot und den neuen Räumen ist eine vermehrte Professionalisierung der beiden Institutionen verbunden. Die Ludothek-Frauen leisten heute ehrenamtlich und ohne Entschädigung jährlich rund 2000 Arbeitsstunden. Neu sollen sie mit 30 Franken stündlich entschädigt werden. Mehrkosten entstehen auch, weil die Ludothek der katholischen Kirchgemeinde keine Raummiete bezahlen muss, wohingegen künftig Mietkosten von 57'000 Franken anfallen.
Auch bei der Bibliothek steht der endgültige Verzicht auf Freiwilligenarbeit an. Weiter wirkt sich das markant grössere Platzangebot auf die Kosten aus; statt jährlich 30'000 Franken fallen neu 207'000 Franken Raumkosten an. Die Einrichtungskosten für Bibliothek und Ludothek belaufen sich auf 850'000 Franken, wovon 550'000 Franken für Mobiliar und Geräte ausgegeben werden. Die baulichen Anpassungen der Produktionsräume trägt der Vermieter.
Eröffnung im August 2012
Der Stadtrat geht davon aus, dass das Parlament am 3. Mai 2011 eine vorberatende Kommission einsetzen wird. Sofern das Parlament bis zum 6. September 2011 den Investitionskredit und die jährlichen Mehrkosten gutheisst, könnte die erforderliche Urnenabstimmung am 27. November 2011 durchgeführt werden. Bei einem Ja im November dieses Jahres könnten die neue Stadtbibliothek und die neue Ludothek die Kunden ab August 2012 in den neuen Räumen begrüssen.