Neue Bibliothek - Gewinn für Stadt und Kundschaft

18. April 2011
Die Volksbibliothek und die Ludothek möchten ein grösseres Angebot in attraktiven Räumen professioneller präsentieren. Dies hat für die Stadt Investitionen von 850'000 Franken zur Folge, vor allem aber jährliche Mehrkosten von rund 480'000 Franken. Deshalb wird bei einem Parlaments-Ja eine Urnenabstimmung nötig.
Der Stadtrat hat seinen Kreditantrag für die Volksbibliothek und die Ludothek im Happy-Gebäude verabschiedet. Der Betrieb der beiden Institutionen am gemeinsamen neuen Standort im Happy-Gebäude wird jährlich rund 800'000 Franken kosten, wovon knapp 700'000 Franken die Stadt tragen soll. Die einmaligen Investitionen für die Einrichtung der früheren Fabrikationsräume sind auf 850'000 Franken veranschlagt. Hierfür erhält Gossau eine zeitgemässe und attraktive Bibliothek, welche vergleichbar ist mit den Angeboten in Uzwil, Wil und Rapperswil-Jona. Als zusätzliches Plus soll in Gossau die Ludothek angegliedert werden. Bibliothek und Ludothek haben einen beachtlichen gemeinsamen Kundenkreis. Dieser soll in den übersichtlichen und einladenden Räumen künftig ein grosses Angebot an Medien und Spielen finden.
Mehr Raum, grösseres Angebot
Die Volksbibliothek bietet heute auf knapp 160 Quadratmetern rund 18'000 Medien an. Für ihr Einzugsgebiet müssten es gemäss dem nationalen Bibliothekenverband jedoch rund 10'000 Medien mehr sein. Für den Stadtrat ist unbestritten, dass die Bibliothek ihr Angebot vergrössert und dazu mehr Raum benötigt, der am heutigen Standort nicht geschaffen werden kann. Im Happy-Gebäude stehen der Bibliothek rund 760 Quadratmeter und der Ludothek rund 200 Quadratmeter Ausstellfläche zur Verfügung.
Heute ist die Ludothek im Pauluszentrum auf 70 Quadratmetern in zwei schlecht beheizten Räumen ohne Tageslicht untergebracht. Der periphere Standort ist auch für die Kundschaft wenig ideal. Im Happy-Gebäude hat die Ludothek an einem zentralen Standort die Möglichkeit, das geplante Sortiment von gegen 2'000 Spielen in optimalen Räumen zu präsentieren. Abgestimmt auf die Volksbibliothek soll die Ludothek zudem wesentlich öfters geöffnet sein.

Personal und Räume kosten mehr
 Mit dem grossen Angebot und den neuen Räumen ist eine vermehrte Professionalisierung der beiden Institutionen verbunden. Die Ludothek-Frauen leisten heute ehrenamtlich und ohne Entschädigung jährlich rund 2000 Arbeitsstunden. Neu sollen sie mit 30 Franken stündlich entschädigt werden. Mehrkosten entstehen auch, weil die Ludothek der katholischen Kirchgemeinde keine Raummiete bezahlen muss, wohingegen künftig Mietkosten von 57'000 Franken anfallen.
Auch bei der Bibliothek steht der endgültige Verzicht auf Freiwilligenarbeit an. Weiter wirkt sich das markant grössere Platzangebot auf die Kosten aus; statt jährlich 30'000 Franken fallen neu 207'000 Franken Raumkosten an. Die Einrichtungskosten für Bibliothek und Ludothek belaufen sich auf 850'000 Franken, wovon 550'000 Franken für Mobiliar und Geräte ausgegeben werden. Die baulichen Anpassungen der Produktionsräume trägt der Vermieter.

Eröffnung im August 2012
Der Stadtrat geht davon aus, dass das Parlament am 3. Mai 2011 eine vorberatende Kommission einsetzen wird. Sofern das Parlament bis zum 6. September 2011 den Investitionskredit und die jährlichen Mehrkosten gutheisst, könnte die erforderliche Urnenabstimmung am 27. November 2011 durchgeführt werden. Bei einem Ja im November dieses Jahres könnten die neue Stadtbibliothek und die neue Ludothek die Kunden ab August 2012 in den neuen Räumen begrüssen.
Ludothek
Die neue Ludothek mit Blick in den Gang