Steuerfuss um acht Punkte erhöhen
Das Budgetvolumen des städtischen Haushalts 2026 beträgt gut 119 Millionen Franken. Es basiert auf einem um 8 Prozentpunkte höheren Steuerfuss von 124 Prozent. Trotzdem und trotz weiterhin restriktiver Ausgabendisziplin ist ein negatives Betriebsergebnis von 7.34 Millionen Franken veranschlagt.
Positives Gesamtergebnis dank Reserveauflösung
Nach Berücksichtigung von Aufwand und Ertrag der Liegenschaften und der Ablieferung der Stadtwerke von 2.8 Millionen Franken bleibt ein operatives Minus von knapp 3.82 Mio. Franken. Dieses wird durch die vorgeschriebene Auflösung der Aufwertungsreserve kompensiert, weshalb das Gesamtergebnis mit 1.235 Mio. Franken positiv veranschlagt ist.
Verschiedene Treiber für Mehraufwand
Das Budget 2026 enthält gut zwei Millionen Franken neue Ausgaben. Beim Personalaufwand schlagen die mit der Baukreditvorlage beschlossene Stellenaufstockung für die neuen Sportanlagen Buechenwald und die vom Kanton beschlossene Entlastungslektionen für Klassenlehrpersonen mit jeweils rund 315'000 Franken zu Buche.
Grössere Positionen beim Sach- und Transferaufwand sind die neue Quartierbuslinie 150 (CHF 154'000), ein Fahrzeugersatz im Unterhaltsdienst (CHF 70'000), der Ersatz der Bühnenbeleuchtung im Fürstenlandsaal (CHF 68'000) und die neue Brücke Niederdorfweg (CHF 60'000).
Weitere Sparmassnahmen sind umgesetzt
Im Jahr 2026 werden weitere Massnahmen aus dem Postulat Verwaltungsstrukturen und aus der Massnahmen-Führungsliste der PwC erstmals rechnungswirksam. Die finanziellen Auswirkungen können in vielen Kostenstellen allerdings erst mit dem Rechnungsabschluss beziffert werden. Beekannt ist, dass die Einstellung des Geschäftsberichts für die Bevölkerung eine Einsparung von 22'500 Franken bringt und die Standardisierung des Büromaterial-Sortiments die Ausgaben um 10'000 Franken reduzieren dürfte. Die neuen Eintrittspreise für Hallen- und Freibad sind mit 300'000 Franken eingerechnet und die beantragte Steuerfusserhöhung soll zusätzlich 3.27 Mio. Franken in die Stadtkasse spülen.
Gut 26 Millionen investieren
In der Investitionsrechnung 2026 sind steuerfinanzierte Nettoinvestitionen von gut 26 Millionen Franken vorgesehen. Davon entfallen gut 16 Millionen Franken auf das Projekt Sportwelt. Zusätzlich sind 880'000 Franken für Investitionen aus Spezialfinanzierungen eingeplant; das sind in erster Linie Projekte im Abwasserbereich.
Mit dem erwarteten Cashflow von 1,15 Mio. Franken lassen sich diese Investitionen nur zu einem geringen Teil finanzieren; die hauptsächliche Finanzierung muss über Bankkredite erfolgen. Der Selbstfinanzierungsgrad ist mit 4.25 Prozent entsprechend sehr tief.
Aufgabenverzicht schwierig durchzusetzen
Die Finanzlage von Gossau bleibt mittelfristig schwierig, weshalb der Stadtrat den vor einigen Jahren eingeleiteten Konsolidierungskurs weiterfährt. Mit der beantragten Erhöhung des Steuerfusses dreht der Stadtrat an einer Stellschraube zur Verbesserung der Situation. Ein weiterer Dreh ist in der Finanzplanung für das Jahr 2028 vorgesehen. Ob und wie stark gedreht werden muss, hängt nicht zuletzt davon ab, welche weiteren städtischen Leistungen bis dahin abgebaut oder gestrichen werden.
Zugehörige Objekte
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| IAFP 2026-30 (PDF, 2.93 MB) | Download | 0 | IAFP 2026-30 |