Keine Lärmschutzmassnahmen an der Weideggstrasse

Bei 27 von 32 Wohngebäuden entlang der Weideggstrasse in Arnegg ist der Verkehrslärm höher als erlaubt. Dennoch hat der Stadtrat 2020 beschlossen, keine Lärmschutzmassnahmen an der Strasse zu treffen. Er befand Temporeduktionen, lärmarme Strassenbeläge oder Lärmschutzwände für nicht möglich oder nicht verhältnismässig.

Tieferes Tempo bringt weniger Lärm

Deshalb hat die Stadt dem Kanton beantragt, ihn von der Pflicht zu befreien, Massnahmen zu treffen. 25 Grundeigentümer haben dies akzeptiert. Die Eigentümer von Grundstücken an der Gemeindegrenze zu Andwil haben sich beim Kanton gegen diesen Antrag gewehrt.

Der Kanton hat im Rekursverfahren angeregt, dass auf dem Gossauer Abschnitt der Weideggstrasse versuchsweise Tempo 30 eingeführt und der Lärm gemessen wird. Dieser Versuch vom Winter 2023/24 hat gezeigt, dass der Lärm abnimmt, wenn der motorisierte Verkehr mit 30 Stundenkilometern unterwegs ist.

Zuwarten bis Andwil handelt

Die geringste Wirkung hat Tempo 30 allerdings ausgerechnet bei den Grundstücken, deren Eigentümer an den Kanton gelangt sind. Diese Liegenschaften befinden sich an der Gemeindegrenze zu Andwil. Im Rechtsverfahren hat sich gezeigt, dass der Verkehrslärm überwiegend vom Strassenabschnitt auf Andwiler Gebiet stammt. In der Folge hat der Kanton festgestellt, dass die Gemeinde Andwil als Lärmmitverursacher bei diesen Liegenschaften gilt.

Der Stadtrat Gossau hat deshalb seine Anträge von 2020 beim Kanton widerrufen müssen. Gossau hat damit vorerst keine Pendenz bezüglich Lärmschutzmassnahmen an der Weideggstrasse in Arnegg. Sobald Andwil jedoch entsprechende Massnahmen an der Arneggerstrasse im Bereich der Gemeindegrenze angeht, wird Gossau prüfen, inwieweit sich die Ausgangslage für die Weideggstrasse ändert.