Drei Nachtragskredite für Werkleitungen

14. August 2017
Die Koordination von Tiefbauvorhaben spart Kosten und reduziert Beeinträchtigungen. Allerdings kann das Abstimmen von Bauvorhaben dazu führen, dass Arbeitsgattungen im Vergleich zur Planung ergänzt werden müssen. Dann werden Nachtragskredite benötigt.
Der Stadtrat hat für drei Werkleitungs-Bauvorhaben, welche aktuell ausgeführt werden, Nachtragskredite beschlossen. Zwei Mal haben sich die budgetierten Zahlen als zu tief erwiesen. Und beim dritten Projekt haben sich die Voraussetzungen seit Sommer 2016 verändert. Im Gebiet Bahnhofstrasse nutzen die Stadtwerke die Verlegung des Glasfasernetzes um die Elektrizitätsleitungen zu erneuern. Allerdings reichen die dafür budgetierten 800‘000 Franken nicht aus; die Erneuerung wird 1,19 Millionen Franken kosten. Der Stadtrat hat den Nachtragskredit von 390‘000 Franken genehmigt.

70 neue Hausanschlüsse
Auch für die Erneuerung der Elektrizitäts- und Trinkwasserleitungen im Gebiet Rosenau erweisen sich 870‘000 Franken als zu tief veranschlagt. Abgestimmt auf die Verlegung des Glasfasernetzes wird bei über 70 Häusern die Elektrizitätszuleitung erneuert und werden 16 Strassenlampen auf die neue LED-Technik umgerüstet. Zusätzlich wird die Trinkwasser-Hauptleitung in der Nelkenstrasse erneuert.
Der Budgetbetrag war im letzten Sommer ermittelt worden. Um Synergien beim Bau der Infrastruktur optimal zu nutzen und in diesem Gebiet in den nächsten 20 Jahren weitere Bautätigkeiten zu vermeiden, sollen kritische Werkleitungen vorsorglich erneuert werden. Diese zusätzlichen Erneuerungen waren nicht budgetiert. Der Nachtragskredit von 960‘000 Franken übersteigt die Kreditkompetenz des Stadtrates, weshalb er vom Parlament beschlossen werden muss.

Gegenseitiger Notwasser-Bezug
Dass der Kanton die Flawilerstrasse zwischen Rüti- und Haslenmühlestrasse erneuert, war Mitte 2016 bekannt. Ebenso kannte man die Pläne der Technischen Betriebe Flawil für einen Notwasser-Bezugspunkt beim Quellwasserwerk Chressbrunnen. Die geplante Tageskapazität von 200 Kubikmetern hätte keine Vergrösserung der Trinkwasserleitung in der Flawilerstrasse erfordert, weshalb auch keine budgetiert worden ist. Diesen Frühling haben die Technischen Betriebe Flawil neue Pläne vorgelegt – für eine Noteinspeisung mit einer zehn Mal höheren Kapazität.
Mit dem Projekt wird auch die Versorgungssicherheit für Gossau erhöht. Denn die Noteinspeisung funktioniert in beide Richtungen. Bei einer Störung können auch die Stadtwerke Gossau sauberes Wasser aus dem Flawiler Netz beziehen. Dafür muss die Leitung auf Gossauer Boden vergrössert werden. Dies geschieht mit den Bauarbeiten an der Kantonsstrasse. Gleichzeitig werden ein Grossteil der elektrischen Hausanschlüsse erneuert und die Leerrohre für das Glasfasernetz eingezogen. Dafür beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Kredit von 982‘000 Franken.