Sparbatzen für Sport und Kultur

1. Mai 2018
Die Stadt Gossau verwendet den Ertragsüberschuss aus dem Geschäftsjahr 2017 weitgehend für Rückstellungen: rund 7,2 Millionen Franken für die geplanten Sportanlagen und 1,5 Millionen Franken für ein Haus der Kultur.
Das Gossauer Stadtparlament hatte an der letzten Sitzung mit Stadtpräsident Alex Brühwiler darüber zu befinden, wie die Ertragsüberschüsse des Jahres 2017 verwendet werden. Es resultierten rund 5 Millionen Franken im städtischen Haushalt und knapp 4,2 Millionen bei den Stadtwerken.

Auch die Kultur berücksichtigt
Stadtrat und Geschäftsprüfungskommission hatten beantragt, mit knapp 125‘000 Franken verschiedene Planung abzuschreiben und die restlichen knapp 9,1 Millionen Franken für die Umsetzung des Masterplanes Sportanlagen Buechenwald und Rosenau in die Reserve zu legen.
Auf Antrag von CVP, FDP und FLiG und mit Unterstützung der SP beschloss die Parlamentsmehrheit, knapp 7,6 Mio. Franken für die Sportanlagen zurückzustellen und 1,5 Mio. Franken für ein Haus der Kultur. Die SVP-Fraktion hatte sich gegen jegliche Reservebildung ausgesprochen. Diese Reserven seien physisch nicht vorhanden und bei der Realisierung der Vorhaben müssten die Mittel als Fremdkapital aufgenommen werden, begründete Markus Rosenberger die Haltung.

Vermögen wuchs um 110 Millionen Franken
Mit der Umstellung auf das neue Rechnungsmodell für St. Gallern Gemeinden (RMSG) musste die Stadt Gossau stille Reserven auslösen. Damit wuchs das buchhalterische Vermögen der Stadt Gossau beim Jahreswechsel 2017 zu 2018 um rund 110 Millionen Franken an. Der Zuwachs von rund 72 Millionen Franken auf dem aufgabenbezogenen Verwaltungsvermögen wird in den nächsten 15 Jahren durch eine jährliche Abschreibung von 4,8 Millionen Franken wieder abgebaut. Das Parlament hat die Bilanzanpassungen im Zusammenhang mit der Rechnungsumstellung einstimmig gutgeheissen.

Wenig Tiefgang bei Begabtenförderung
Erwin Sutter und Alfred Zahner (FLiG) vermissten in der Antwort des Stadtrates auf ihre Interpellation zur Begabtenförderung den Tiefgang. An der Gossauer Schule müssten auch für hochbegabte Schülerinnen und Schüler speziell qualifizierte Lehrpersonen vorhanden sein, wie dies für die Unterstützung bei Legasthenie oder Dyskalkulie der Fall sei.
Für zwei Geschäfte hat das Parlament vorberatende Kommissionen eingesetzt. Unter Leitung von Alfred Zahner (FLiG) werden die Beteiligung an der Energienetz AG und die Mitfinanzierung der ersten Etappe dieses Wärmeverbundes im Grenzgebiet von Gossau, St.Gallen und Gaiserwald vorberaten. Die Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt Gossau, der Schulgemeinde Andwil-Arnegg und der Mädchensekundarschule Gossau wird eine Fünferkommission unter dem Vorsitz von Sandro Contratto (FDP) durchleuchten. Diese Vereinbarung steht im Zusammenhang damit, dass die bisher Sekundarschülerinnen vorbehaltene Privatschule künftig auch Realschülerinnen unterrichten will.