Lärmschutzdamm statt Deponie Radmoos

14. August 2017
Der Kanton will das Gebiet Radmoos im Richtplan als Deponiestandort aufnehmen. Der Stadtrat Gossau verlangt, dass vorher die Möglichkeit einer Aushubdeponie als Lärmschutzdamm entlang der Autobahn eingehend geprüft wird.
Im Westen von Gossau und auf dem Gebiet der Gemeinde Oberbüren bestehen aktuell Pläne für acht neue Deponien. Am weitesten fortgeschritten ist die Planung für die Aushub-Deponie Ruetwis in Niederwil.

Überkapazitäten erwartet
Damit eine Deponie bewilligt werden kann, muss der Standort im kantonalen Richtplan festgelegt sein. Diese Absicht hat der Kanton für das Radmoos, ein Gebiet nahe der Grenze zu Oberbüren. Der Stadtrat Gossau lehnt diesen Standort ab. Denn er erwartet grosse Überkapazitäten im Gebiet Gossau und Oberbüren, wenn alle geplanten Deponien realisiert werden.
Auch könnten all diese Standorte einzig über die Autobahnzufahrten Gossau und Oberbüren erschlossen werden, wodurch das LKW-Aufkommen an den Autobahnanschlüssen und in den Dörfern zunehmen wird.

Lärmschutzdamm seriös prüfen
Der Stadtrat verlangt, dass der Kanton seine Koordinationsaufgabe für alle Deponievorhaben wahrnimmt und auch klare Aussagen macht, wie das durch die Deponien verursachte Verkehrsaufkommen bewältigt werden kann. Zudem bringt der Stadtrat das im Jahr 2000 ausgearbeitete Projekt für einen aus Aushubmaterial aufgeschütteten Lärmschutzdamm entlang der Autobahn wieder ins Spiel, nachdem planerisch in den vergangenen Jahren diesbezüglich keine Fortschritte erzielt werden konnten.
Der Kanton hat bislang diese Aushubdeponie nicht in den Richtplan aufgenommen, weil Grundeigentümer eher kritisch reagiert hatten. Aus Sicht des Stadtrates ist aber die Schüttung eines Lärmschutzdammes an der Autobahn eingehend zu prüfen, bevor andere Standorte in den kantonalen Richtplan aufgenommen werden.