Drei vollwertige Tagesstrukten-Angebote

27. Juni 2016
Ab August 2017 sollen an drei Gossauer Primarschulstandorten familienergänzende Tagesstrukturen an-geboten werden. Der Stadtrat rechnet dafür mit einem jährlichen Aufwand von 420'000 Franken und stellt einen entsprechenden Kreditantrag an das Stadtparlament.
Im Vergleich mit benachbarten Gemeinden besteht in Gossau Nachholbedarf bei der familienergänzenden Tagesbetreuung von Kindern im Kindergarten- und im Primarschulalter. Zur steigenden Nachfrage führt die stetige Zunahme der Berufstätigkeit von Eltern, gerade auch von solchen aus einer Eineltern-Familie.

Öffnungszeiten auf Arbeitszeiten abgestimmt
Deshalb will die Stadt das familienergänzende Betreuungsangebot für Kinder im Kindergarten- und Primarschulalter ab August 2017 massgeblich ausbauen. Die heutigen Mittagstische in den Schulhäusern Büel, Othmar und Haldenbüel sollen zu vollwertigen Tagesstrukturen ausgebaut werden, welche die Schulkinder aus-serhalb der Unterrichtzeiten zwischen 07:00 Uhr und 18:00 Uhr besuchen können. Die Öffnungszeiten werden bewusst so festgelegt, dass die Eltern tagsüber einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Entsprechend ist auch ein Betreuungsangebot während neun von dreizehn Schulferienwochen angedacht.
Dem Verein Kindertagesbetreuung Gossau ermöglicht dies, im Tageshort künftig auf das Führen einer Gruppe für Kinder im Schulalter zu verzichten. Dadurch werden Kapazitäten frei für Kinder im Vorschulalter. Denn auch die von der Stadt mitfinanzierte Betreuungseinrichtung an der Kirchstrasse sieht sich seit längerem mit einer steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen konfrontiert.

Nettoaufwand von 420'000 Franken
Für den Ausbau des Angebots sind bauliche Anpassungen an den drei Tagesbetreuungs-Standorten sowie eine zusätzliche Möblierung erforderlich. Hierfür rechnet der Stadtrat mit einmaligen Investitionen von rund 90'000 Franken. Das professionelle Betreuungspersonal verursacht einen Aufwand von gut 560'000 Franken. Hinzu kommen Auslagen von rund 250'000 Franken für die Räumlichkeiten, die Mittagsverpflegung und das Verbrauchsmaterial.
Rund 40 Prozent der Ausgaben von total 812'000 Franken sollen über Elternbeiträge finanziert werden. Diese werden einkommensabhängig gestaltet. Ein Betreuungstag mit Mittagessen kostet in der günstigsten Tarifkategorie 24 Franken, in der teuersten 67 Franken. Unter dem Strich rechnet der Stadtrat mit einem Fehlbetrag von 482'000 Franken. Dies ist rund 420'000 Franken mehr als der aktuelle Nettoaufwand für das Mittagstisch-Angebot. Entsprechend beantragt der Stadtrat einen jährlich wiederkehren-den Kredit von 420'000 Franken. Nach einer Zustimmung des Parlamentes findet zu diesem Beschluss eine Urnenabstimmung statt.

Vielfältiger Nutzen erwartet
Von den familienergänzenden Tagesstrukturen verspricht sich die Stadt einen Nutzen für verschiedene Personengruppen. Kinder, auch solche aus sogenannt klaren Familienstrukturen, entwickeln sich in diesem anderen Umfeld zu sozial- und selbstkompetenten jungen Menschen. Für Eltern verbessert ein gutes Betreuungsangebot die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Wirtschaft profitiert von guten Kinderbetreuungsangeboten insofern, als sich ihnen ein grösseres Potenzial an Mitarbeitenden erschliesst. Für die Stadt sind derartige Angebote ein wichtiger Standortfaktor. Und durch die höhere Erwerbsquote werden auch höhere Steuereinnahmen erwartet.

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