Stadtmagazin: Fünf wichtige Fragen

12. November 2020
Am 29. November entscheidet die Stimmbürgerschaft über den Kredit für das Stadtmagazin. Hier werden fünf häufig gestellte Fragen beantwortet.

Am 1. September hat eine knappe Mehrheit des Stadtparlaments den Kredit von jährlich 250'000 Franken für das Stadtmagazin der Druckerei Appenzeller Volksfreund gutgeheissen. Dieses Unternehmen hat in der Submission für das Stadtmagazin das überzeugendste Angebot eingereicht. Eine knappe Mehrheit des Parlaments hat das Ratsreferendum ergriffen. Deshalb entscheidet die Gossauer Stimmbürgerschaft am 29. November 2020 über die Mitfinanzierung des unabhängigen Stadtmagazins. Hier werden die meistgestellten Fragen beantwortet:

Braucht Gossau ein Stadtmagazin?

Die klassischen Printmedien berichten seit Jahren weniger über Lokales. Dadurch fehlt insbesondere den Vereinen, Parteien und dem Gewerbe eine Plattform. Die Kommunikationsbefragung im Jahr 2018 hat gezeigt, dass sich grosse Teile der Bevölkerung online informieren. Ein beachtlicher Teil liest aber Informationen weiterhin lieber gedruckt statt am Bildschirm. Das Stadtmagazin als Kombination aus Onlinemedium und gedrucktem Magazin kann diese Bedürfnisse abdecken.

Was geschieht, wenn der Kredit abgelehnt wird?

Die Stadt kann das geplante Stadtmagazin nicht realisieren. Auch für bestehende Produkte ist kein Geld vorhanden. Und eine Weiterfinanzierung von GoInside ist zudem rechtlich nicht zulässig. Falls GoInside nicht andere Geldgeber anstelle der Stadt findet, dürfte Gossau ab nächstem Jahr kein vergleichbares Medium haben.

Wieso wurde ausgeschrieben und nicht einfach GoInside genommen?

Seit 2016 haben vier verschiedene Firmen der Stadt eine Gemeindezeitung angeboten. Für ein reines Printprodukt wurden Kosten von bis zu 500'000 Franken jährlich genannt. Bei derartigen Beträgen muss die Stadt eine Ausschreibung machen. Sie darf auch keinen Anbieter bevorzugen, der bereits ein ähnliches Produkt hat. In der Ausschreibung im Frühling 2020 sind acht Angebote eingegangen. Dasjenige der Druckerei Appenzeller Volksfreund ist das überzeugendste. Der zweitrangierte Anbieter hat die Submission als spannend, fair und transparent bezeichnet.

Bietet Gossau überhaupt genug Themen für ein 14-tägliches Magazin?

Hier gehen die Ansichten auseinander. Es gab jedoch Anbieter und auch Mitglieder des Parlaments, die gar für ein wöchentliches Magazin waren. Produkte ohne journalistische Beiträge – beispielsweise das FlaDe-Blatt in Flawil und Degersheim - zeigen, dass sogar wöchentlich funktioniert. Gossau ist grösser als Flawil und Degersheim. Und das Stadtmagazin soll zudem journalistisch aufbereitet sein. Es gibt wenig Grund, die Periodizität von 14 Tagen anzuzweifeln.

Wieso wurde das Stadtmagazin angegangen, bevor das Kommunikationskonzept steht?

Ein Kommunikationskonzept besteht und lässt dieses Medium zu. Im neuen modularen Konzept ist das crossmediale Stadtmagazin ein Kanal, der nicht nur der behördlichen Kommunikation dienen soll. Die Lancierung dieses Produkts benötigt einige Zeit. Deshalb hat der Stadtrat das Projekt parallel zu den anderen Modulen des Kommunikationskonzepts bearbeitet.

Gossauer News
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